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Berliner Kältehilfe während der Corona-Pandemie – eine Bilanz zum Ende des Winters

Bildnachweis: Unsplash // Mihaly Koles

Die Corona-Pandemie brachte große Herausforderungen für die Berliner Stadtgesellschaft mit sich, insbesondere für die auf der Straße lebenden Menschen. Menschen ohne Obdach können sich nicht in ihre Wohnungen zurückziehen, viele Tagesaufenthalte waren geschlossen oder ließen nur eine geringere Zahl an Besucherinnen und Besuchern hinein bzw. gaben nur noch Essen nach draußen aus. Der eigene Schutz vor Ansteckung war für wohnungslose Menschen ungleich schwerer zu realisieren, da es an einer Wohnung und an materiellen Mitteln zum Kauf von Schutzmasken und Desinfektionsmitteln fehlte und die Möglichkeiten der Körperhygiene stark eingeschränkt waren.

Umso bemerkenswerter ist es, dass es dank einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung nicht nur gelungen ist, Menschen vor Kälte zu schützen, sondern auch umfangreichere Covid19-Ausbrüche in der Kältehilfe zu verhindern.

Bereits zum Ende der letzten Kältehilfeperiode wurden erste sogenannte 24/7 Unterkünfte geschaffen, also Unterkünfte, in denen sich die Menschen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche aufhalten können. Die LIGA Berlin begrüßt, dass diese Angebote weiter ausgebaut wurden. So wurden im März 2021 knapp 800 der gut 1.500 Kältehilfeplätze in 24/7-Einrichtungen vorgehalten.

Dazu Dr. Gabriele Schlimper, Federführung LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (LIGA Berlin): „Die 24/7-Einrichtungen sind wichtig, um den Menschen, die auf der Straße leben, Unterstützung zu bieten und sie vor dem Corona-Virus zu schützen. Hier können die Menschen auch die nötige Ruhe finden, um sich zu erholen, und Perspektiven für ein Leben ohne Obdachlosigkeit entwickeln. Aber bei allem Bemühen bleiben auch diese Einrichtungen nur eine Notlösung. Wir brauchen mehr konkrete und bezahlbare Wohnungsangebote, damit niemand mehr auf der Straße leben muss.“

In dem angehängten Positionspapier finden Sie eine ausführliche Einschätzung zur Berliner Kältehilfe und die Forderungen der LIGA Berlin. Dabei geht es u.a. darum, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die Obdach- und Wohnungslosigkeit wirkungsvoll bekämpfen.
Die Wohlfahrtsverbände der LIGA Berlin sind sich einig, dass die Berline Kältehilfe ein Nothilfesystem ist, das begrenzte Unterbringungsmöglichkeiten während der Wintermonate bereitstellt und keine dauerhafte Lösung für die aktuellen wohnungspolitischen Herausforderungen bieten kann.

Über die Berliner Kältehilfe:
Die Berliner Kältehilfe ist eine von Trägern der freien Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden und anderen ehrenamtlichen Organisationen gemeinsam getragene Initiative, die auf der Straße lebenden Menschen in der kalten Jahreszeit Schlafplätze zur Verfügung stellt.

Pressekontakt:
Nina Peretz
stv. Pressesprecherin für die LIGA Berlin
Tel. 030 860 01-123 mobil 0179 54 22 748
peretz@paritaet-berlin.de

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