Große AWO Buchstaben
Bildnachweis: AWO Landesverband Berlin // Frank Nürnberger

Die AWO bundesweit

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) zählt zu den sechs gesetzlich anerkannten Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Wir sind ein Mitgliederverband, sozialpolitisch engagiert und – als gemeinnütziger Anbieter sozialer Dienstleistungen – eine der größten Arbeitgeberinnen Deutschlands.

Die Arbeiterwohlfahrt wurde am 13. Dezember 1919 auf Initiative der SPD-Politikerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz gegründet.

Auch wenn wir uns vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der Arbeiterbewegung verstehen, sind wir politisch unabhängig und konfessionell neutral und föderativ organisiert. Die Werte des freiheitlich-demokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind Grundlagen unseres Handelns.

Die AWO bundesweit in Zahlen
>300000
Mitglieder hat die AWO in ganz Deutschland
ca. 4000
AWO Bezirks-, Landes-, Kreisverbände & Ortsvereine gibt es bundesweit
>230000
Menschen arbeiten hauptamtlich in den Einrichtungen & Diensten der AWO
>18000
Einrichtungen & Dienste gibt es bundesweit unter dem Dach der AWO
Marie Juchacz auf einer SPD-Versammlung 1930
Bildnachweis: Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung

Unsere Geschichte

Vor dem Hintergrund der unter den Kriegsfolgen leidenden Bevölkerung wurde am 13. Dezember 1919 der „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt“ von der SPD-Reichstagsabgeordnete und Frauensekretärin Marie Juchacz gegründet. Juchacz war nicht nur Politikerin und Teil der deutschen Frauenbewegung, sondern auch die erste Frau, die vor einem deutschen Parlament das Rednerpult bestieg.

Ziel der Gründung war es, akute Not zu lindern und auch die Ursachen dieser zu bekämpfen. Vor allem aber sollten hilfsbedürftige Menschen nicht mehr länger von Almosen abhängig sein. Jeder sollte das Recht auf solidarische Unterstützung durch die Gemeinschaft haben.

1933  wurde die AWO verboten und enteignet. Mitglieder wurden verfolgt, flohen ins Exil, in den Untergrund oder wurden in Konzentrationslager verschleppt.

Unmittelbar nach  dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die Arbeiterwohlfahrt am 10. Mai 1945 in Hannover ihre Arbeit wieder auf. An dem Wiederaufbau der AWO war insbesondere Lotte Lemke zunächst als Geschäftsführerin, von 1965 bis 1971 auch als Bundesvorsitzende der AWO beteiligt.

Ohne die Nähe zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegung zu verlieren, gründete und organisierte sich die AWO als selbstständiger, überparteilicher und überkonfessioneller Verband. In den sogenannten ’neuen‘ Bundesländern konnte die AWO die Arbeit erst nach der Wiedervereinigung wiederaufnehmen.

Mehr zur Geschichte der AWO finden Sie hier

Unsere Leitsätze

Leitsätze und Leitbild sind Grundlage für das Handeln in der Arbeiterwohlfahrt. Sie kennzeichnen Ziele, Aufgabenverständnis und Methoden der Arbeit.

Bildnachweis: AWO Bundesverband
Bildnachweis: AWO Bundesverband

Unsere Werte

Freiheit bedeutet, selbstbestimmt und menschenwürdig zu leben – frei von Willkür, Unterdrückung, Not und Armut. Die Freiheit der*des Einzelnen entsteht auch durch die Gemeinschaft. Damit der Mensch seine indivi-duellen Fähigkeiten entfalten kann, braucht er soziale und materielle Sicherheit. Freiheit verpflichtet, sich der Vernunft zu bedienen, verantwortlich zu handeln und die Freiheit anderer zu respektieren.

Gleichheit gründet in der gleichen Würde aller Menschen. Sie verlangt gleiche Rechte vor dem Gesetz, die Gleichstellung aller Geschlechter und den Schutz vor Diskriminierung. Gleichheit erfordert das Recht, am politischen und sozialen Geschehen mitzuwirken und sozial abgesichert zu sein. unsere Grundwerte Wir treten für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit,Solidarität und Toleranz ein. Diese Grundwertedes freiheitlichen demokratischen Sozialismus bestimmen unser Handeln.

Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder Mensch frei ist, gemeinschaftlich handelt und die gleichen Chancen im Leben hat. Dafür braucht es staatliche Steuerung und Umverteilung: Gerechtigkeit ist auch Verteilungsgerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet, global Verantwortung zu übernehmen und für einen Ausgleich in der Welt einzutreten. Gerechtigkeit erfordert, unsere Lebensweise für kommende Generationen und zum Wohl der Natur nachhaltig zu gestalten. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, sich konsequent für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Die ökologische und soziale Gestaltung einer Gesellschaft und Wirtschaft mit ihren Zielen, Lebensstilen und Handlungen muss weltweit eine lebenswerte Zukunft sichern.

Solidarität entsteht im Miteinander. Sie bedeutet, füreinander einzustehen und den anderen zu helfen. Unsere gemeinsame politische Überzeugung ist die Basis für gegenseitige Verantwortung und Verpflichtung. Solidarität kennt keine nationalen Grenzen. Der Staat macht durch Recht Solidarität bindend. Im Zusammenschluss haben die Menschen die Kraft, sich gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu wehren. Wer in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Gesellschaft verlassen.

Toleranz erwächst aus dem Bewusstsein, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit anerkannt wird. Andere Meinungen, Ideen, Normen, religiöse und weltanschauliche Überzeugungen und Gewohnheiten sind so lange zu akzeptieren, wie sie vereinbar mit unseren Grundrechten und Grundwerten sind. Die Vielfalt der Menschen ist durch Gesetze zu schützen. Toleranz lebt vom freien und gleichberechtigten Austausch aller Menschen über die Normen in der Gesellschaft.