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Markus Galle

Berliner AWO erzielt Einigung in den Tarifverhandlungen mit ver.di

Am Montagabend, dem 18. Dezember 2023, fanden die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Vertreter*innen der Berliner Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein positives Ende.

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Bildnachweis: Adobe Stock // vegefox.com

Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Berliner AWO konnten am Montagabend in der fünften Runde zum Ende gebracht werden. Die Gespräche hatten bereits im April 2023 begonnen und standen u. a. unter dem Eindruck der hohen Inflation der letzten beiden Jahre.
Der erzielte Tarifabschluss orientiert sich stark am, vor einigen Tagen erzielten, Abschluss zum Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). So sieht der Abschluss für die Mitarbeitenden der Berliner AWO sowohl einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro sowie die Einführung der sog. Hauptstadtzulage vor. Zudem erhöhen sich die Gehälter in mehreren Schritten zuerst um einen sog. Sockelbetrag und 2025 um weitere 5,5 %. Der Tarifvertrag gilt bis zum 31. Mai 2026.

Oliver Bürgel als Landesgeschäftsführer der Berliner AWO und damit Vertreter der Arbeitgeberseite zum Tarifabschluss:
„Mit dem Tarifabschluss haben wir nach langen Verhandlungen einen Kompromiss gefunden, der für beide Seiten einen Erfolg darstellt. Er trägt der Preisentwicklung der letzten Jahre angemessen Rechnung und gibt unseren 2.500 Mitarbeitenden, u. a. in Kitas, Einrichtungen der Geflüchtetenhilfe oder Beratungsstellen eine gute Perspektive für die kommenden Jahre. Dennoch möchte ich nicht verbergen, dass wir mit dem Abschluss an die Grenze des wirt-schaftlich Machbaren gegangen sind. Der Schritt war nötig. Er wird uns aber in Sachen Refinanzierung der öffentlichen Hand noch vor Herausforderungen stellen. Deshalb werden wir, unabhängig von Tarifverhandlungen, auch weiterhin intensiv daran arbeiten diese notwendige Refinanzierung für unsere unterschiedlichen Dienstleistungen und Angebote zu verbessern.“

Ivo Garbe als ver.di-Verhandlungsführer und damit Vertreter der Arbeitnehmerseite zum Tarifabschluss:
„Das starke Engagement und die hohe Streikbeteiligung der ver.di-Mitglieder haben diese hart errungene Tarifeinigung nach elf Warnstreiktagen möglich gemacht. Am Ende stehen die vollständigen 3.000 Euro netto Inflationsausgleichsgeld, die erstmalige Übernahme der Hauptstadtzulage, starke tabellenwirksame Erhöhungen, eine deutliche Aufwertung im Sozial- und Erziehungsdienst mit den neuen SuE-Zulagen und dem Wegfall der verlängerten Stufenlaufzeiten, der Erhöhung der Heimzulage und die deutlichen Ausweitung der ver.di-Vorteilsregel auf der Habenseite. Damit bekommen alle AWO-Beschäftigten als einer der ersten freien Träger Berlins mit zeitlichem Verzug nahezu vollständig das Tarifergebnis der Landesbeschäftigten übertragen. Mit dieser Tarifeinigung halten wir Schritt mit der Entwick-lung im Öffentlichen Dienst. An unserem Ziel der Gleichbehandlung der Beschäftigten bei der AWO und bei allen freien Trägern mit Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes halten wir fest.“

Anmerkungen
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist ein unabhängiger Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und gliedert sich bundesweit in 30 Bezirks- und Landesverbände, 411 Kreisverbände und 3.514 Ortsvereine. Getragen wird die AWO deutschlandweit von ca. 326.000 Mitgliedern und ca. 228.000 Mitarbeitenden.

Bei der AWO in Berlin und ihren Mitgliedsorganisationen sind rund 8.500 Mitarbeitende beschäftigt. Sie zählt derzeit ca. 5.000 Mitglieder. Als Wohlfahrtsverband ist die Berliner AWO in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig, so beispielsweise in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe, der Seniorenarbeit, der Migrationssozialarbeit und der Pflege. Auch das Thema Frauen und Gleichstellung spielt eine wichtige Rolle. Das Engagement der AWO stellt stets die Hilfe zur Selbsthilfe in den Vordergrund. Die Werte Solidarität, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Toleranz sind Grundlage für das Handeln in der AWO.