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Markus Galle

Sonderlandesausschuss der Berliner AWO stellt Weichen für die Zukunft

Am Samstag, dem 8. Mai 2021 fand der Sonderlandesausschuss der Berliner AWO zum ersten Mal in hybrider Form statt – eine Premiere und ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung der Berliner AWO.

Während die Landesvorsitzende, Ina Czyborra, der Landesgeschäftsführer, Oliver Bürgel, sowie der Sprecher der Antragskommission, Arvid Krüger, vor Ort im JugendKulturZentrum PUMPE waren, konnten sich Mitglieder und Gäste des Landesausschusses via zoom dazu schalten. Die Moderation der Sitzung übernahm Ülker Radziwill, MdA und langjähriges AWO-Mitglied. Als spezieller Gast konnte Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Spitzenkandidatin der Berliner SPD für die Abgeordnetenhauswahl 2021 und SPD-Landesvorsitzende, gewonnen werden. Sie war ebenfalls persönlich (natürlich getestet und mit Abstand) in der PUMPE vor Ort.

Gleich zu Beginn der Sitzung blickten Ina Czyborra und Oliver Bürgel kurz auf die letzten Monate zurück. Einmal mehr wurde deutlich, dass einerseits alle Beteiligten nach wie vor massiv unter dem Eindruck der Corona-Pandemie stehen. Anderseits hat die AWO in Berlin diese Krise bislang gut gemeistert, nicht zuletzt durch innovative Ideen bzw. Formate und natürlich die Offenheit, diese auch intensiv zu nutzen. Dennoch werden die Nachwirkungen der Pandemie, vor allem in der sozialen Arbeit, noch lang zu spüren sein. Es wird u. a. eine wichtige Aufgabe der AWO in den kommenden Jahren werden, diese Nachwirkungen, insbesondere für die Klient*innen und Nutzer*innen unserer Leistungen, abzufedern.

Anschließend trat Franziska Giffey an das Pult und ging in ihrem Beitrag in eine ähnliche Richtung. Die Freie Wohlfahrtspflege spiele eine wichtige Rolle in, aber auch nach der Pandemie, so Giffey. Sie fand optimistische Worte in Bezug auf die Bewältigung der Krise, dies natürlich vor dem Hintergrund des erst kürzlich veröffentlichen „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ über zwei Milliarden Euro. Naturgemäß gab es jedoch auch kritische Nachfragen der Mitglieder u. a. zur Situation im Kitabereich. Hier wird es auch zukünftig wichtig sein, dass Hilfen zur Bewältigung der Pandemie nicht zu Lasten der Ausbaumittel für Kitas gehen. Diese Befürchtung wurde mehrfach geäußert.

Im zweiten Teil der Sitzung wurden dann ganz unterschiedliche Anträge vorgestellt, diskutiert und zur Abstimmung gegeben. Einmal mehr wurde die breite Palette der sozialpolitischen Themen der AWO in Berlin deutlich. Die Beschlüsse reichten von der Kitafinanzierung, über das neue Netzwerk „Junge AWO“ und die Situationen den Freiwilligendiensten bis hin zum Klimawandel und die „Gender- Budgetierung“. Insbesondere die Anerkennung der Klimanotlage durch die Mitglieder des Landesausschusses und der Konsens, dass die „gemeinsame Bewältigung der Klimanotlage und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen müssen“ sowie die klare Absicht, „die Etablierung eines Netzwerks „Junge AWO Berlin“ zielgerichtet zu fördern und damit einen Reform- und Entwicklungsprozess in den Bereichen Jugendbildungsarbeit und Jugendpolitik im AWO Landesverband Berlin einzuleiten“, verdienen eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Beide Beschlüsse stehen stellvertretend für den Erneuerungsprozess der AWO in Berlin.

Alles in allem war der Sonderlandesausschuss sowohl in der Organisation als auch inhaltlich richtungsweisend. Er hat wichtige Weichen gestellt, um den Verband zukunftsfähig und innovativ aufzustellen.

Zum Abschluss bleit noch der Hinweis, dass der Geschäftsbericht 2020 des AWO Landesverbandes Berlin einen guten Überblick über die wichtigsten Aktivitäten gibt. Er wurde am Samstag offiziell vorgestellt und kann sowohl via presse@awoberlin.de bestellt oder hier digital bezogen werden.