„Zukunft für alle“ – Berliner AWO übernimmt Federführung der LIGA
Die Berliner AWO wird in den Jahren 2025/26 die Federführung der Berliner LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (LIGA Berlin) innehaben. Im Beisein von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe und zahlreichen Verbändevertreter*innen übernahm Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel symbolisch Feder und Glocke von Dr. Ursula Schoen und Andrea Asch, Vorständinnen des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und bisherige Federführerinnen. Die Federführung der AWO wird unter dem Motto „Zukunft für alle“ stehen.
Die LIGA Berlin und ihre Organisationen mit über 100.000 hauptamtlichen und 50.000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden haben das Land Berlin in den letzten Krisenjahren intensiv unterstützt, Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu bewältigen. 2023 und 2024 vertraten die Spitzenverbände die Interessen ihrer 1.200 Einrichtungen, Projekte und Initiativen vor allem in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Bildung und Jugend in den Verhandlungen um den größten Kürzungshaushalt seit über 20 Jahren.
Während der feierlichen Übergabe blickte Andrea Asch auf die vergangenen zwei Jahre zurück und bedankte sich bei den verantwortlichen Referent*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und Bereichsleitungen, die in den letzten 24 Monaten viel Energie in die LIGA-Arbeit gesteckt haben. Sie erinnerte sehr eindringlich an das geltende und einmalige Prinzip der Subsidiarität – ein Prinzip, das im „im Kern anti-totalitär“ sei und mehr denn je auf die aktuelle Zeit passe.
Zuvor würdigte Senatorin Cansel Kiziltepe (Senatsverwaltung für Integration, Arbeit, Soziales, Gleichstellung und Vielfalt) die Berliner LIGA als wichtigen Partner, nicht nur der Sozialverwaltung, sondern der gesamten Sozialpolitik in der Stadt. Sie äußerte den Wunsch, Berlin als „soziale Hauptstadt“ gemeinsam mit der LIGA weiterzuentwickeln.
Zur Übernahme der Federführung der AWO äußerte sich abschließend auch Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel: „Wir übernehmen die Federführung in einer herausfordernden Zeit, denn die Kürzungen im sozialen Bereich der letzten Wochen haben für Unmut und Unsicherheit gesorgt. Es wird unsere Aufgabe sein, der Berliner Politik auch zukünftig nicht nur beratend zur Seite, sondern auch kritisch und mitunter laut hörbar gegenüber zu stehen. Wir werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass unsere Arbeit für die Menschen in dieser Stadt von Seiten der Politik mit ernsthaftem Respekt betrachtet wird. In den beiden Jahren unserer Federführung stehen einige politische Richtungsentscheidungen an. Los geht es bereits im Februar mit der Bundestagswahl, die natürlich Auswirkungen auf Berlin haben wird. Im gleichen Jahr werden wir die Aufstellung des Berliner Doppelhaushalts 2026/27 intensiv begleiten. Im Jahr 2026 stehen die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Fokus. Wir freuen wir uns als AWO auf diese Aufgabe und werden alles daransetzen, die Berliner LIGA und Ihre Verbände angemessen zu repräsentieren. Die Arbeit unserer Mitarbeitenden, der Einrichtungen und Projekte ist wichtiger als so manche*r denkt. Auch deshalb stellen wir das Thema „Zukunft für alle“ in den Mittelpunkt unserer zweijährigen Federführung.“
Hintergrund: LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege
In der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich in Berlin das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Federführung 2023/24), der Caritasverband für das Erzbistum Berlin, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Berlin, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin, der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz sowie die Jüdische Gemeinde zu Berlin zusammengeschlossen. In den sozialen Einrichtungen, Diensten und Projekten der LIGA sind in Berlin rund 107.000 hauptamtliche und etwa 53.000 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig. Rund 150.000 Menschen sind zusätzlich persönliche Mitglieder in den Verbänden der LIGA Berlin, die wiederum ca. 1.200 Initiativen und Träger vertreten.