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Markus Galle

Die LIGA Berlin fordert: Benachteiligte Menschen besonders berücksichtigen!

Die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin (LIGA Berlin) fordert den Berliner Senat auf, bei der Erstellung neuer Verordnungen und Maßnahmen, dafür Sorge zu tragen, dass die Lage besonders Hilfe- und Schutzbedürftiger berücksichtigt wird.

Junge sitzt auf einer Couch
Bildnachweis: AWO Bundesverband

Die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin begrüßt den jetzigen Kurs der Bundesregierung und der Länder. Die unbedingte Vermeidung von Ansteckungsrisiken ist das Gebot der Stunde. Die LIGA Berlin trägt die beschlossenen Beschränkungen zur Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie gänzlich mit. Zugleich muss gemeinsam mit Politik und Verwaltungen sichergestellt werden, dass hilfe- und schutzbedürftige Menschen auch und gerade in dieser Krise weiterhin die nötige Unterstützung erhalten. Es geht um Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, von Armut Betroffene, Menschen mit psychischen Erkrankungen, chronisch Erkrankte und Pflegebedürftige, Menschen ohne Wohnung und viele mehr. Die LIGA Berlin fordert den Berliner Senat deshalb auf, bei der Erstellung neuer Verordnungen und Maßnahmen auf Landesebene, dafür Sorge zu tragen, dass die Lage dieser Gruppen besonders berücksichtigt wird.

Ziel muss es bleiben, dass auch während der Beschränkungen Menschen in Not zuverlässig umfassende Hilfe, Beratung und Schutz erhalten. Die Verbände und ihre Mitgliedsorganisationen sehen sich in der Pflicht, entsprechende Angebote unter Wahrung des Infektionsschutzes weitgehend offen zu halten und dort wo nötig, alternative Betreuungs- und Beratungsangebote zu schaffen. Dazu benötigen soziale Organisationen eine den Erfordernissen angepasste Gestaltungsfreiheit unter Pandemiebedingungen und vor allem finanzielle Sicherheit. Auf der Grundlage der guten Erfahrungen aus den ersten Monaten der Pandemie wird die klare Zusicherung erwartet, dass eine der Pandemie angepasste Arbeit keine negativen Auswirkungen auf deren Finanzierungen hat.

„Unsere Mitarbeiter*innen sind hochmotiviert und zugleich extrem gefordert, ihre Zielgruppen optimal durch die Krise zu begleiten. Dafür gehen sie notgedrungen besondere Risiken ein. Unsere Träger brauchen dafür die Rückendeckung der politisch Verantwortlichen in der Stadt. So müssen sich die Gesundheitsämter bei der Testung und Nachverfolgung auf die in diesen Bereichen Tätigen konzentrieren und entsprechend hoch priorisieren“, bekräftigt Oliver Bürgel, AWO-Landesgeschäftsführer und Federführer der LIGA Berlin.

Aufgrund der neuen Strategie zur Entlastung der Gesundheitsämter, die die Entscheidung über Quarantäne den Arbeitgebern überlassen, dürfen beispielsweise zunehmend mehr Mitarbeiter*innen nicht mehr zum Dienst erscheinen. So können stationäre Einrichtungen in der Erziehungshilfe, der Eingliederungs- und Altenhilfe ihre Betreuungsleistungen aber nicht sieben Tage 24 Stunden sicherstellen.

„Einrichtungen der Berliner Wohlfahrt brauchen mit den Gesundheitsämtern gut abgestimmte Konzepte, die der jeweiligen Arbeit Raum geben und auch in Quarantänesituationen in den Einrichtungen die Betreuung der vulnerablen Zielgruppen gewährleisten“, so Oliver Bürgel. „Wir bitten den Senat eindringlich mit den Wohlfahrtsverbänden im Gespräch zu bleiben, sich regelmäßig in den einzuleitenden Maßnahmen abzustimmen und gemeinsame Lösungen für die sich verändernden Problemlagen zu entwickeln“, appelliert Bürgel an die Berliner Politik.

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