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Berthe Jentzsch

ver.di ruft Mitarbeitende der Berliner AWO wiederholt zum Warnstreik auf

Die Tarifverhandlung zwischen ver.di und Berliner AWO bleiben weiter ohne Ergebnis. Trotz wiederholt verbessertem Angebot der Arbeitgeberseite ruft die Gewerkschaft ver.di erneut vom 10. November bis zum 19. November 2021 zum Warnstreik auf.

Informationsschild
Bildnachweis: Adobe Stock // vegefox.com

Der Streikaufruf betrifft sowohl den Berliner AWO Landesverband als auch die AWO pro:mensch und die Berliner AWO Kreisverbände (Kreisverband Mitte, Kreisverband Südwest, Kreisverband Spandau, Kreisverband Südost, Kreisverband Spree-Wuhle).

Genauere Informationen zu den Auswirkungen auf die einzelnen Angebote finden Sie bei den jeweiligen Angebotsträgern. Eine Übersicht zu den Angeboten, Trägern sowie Kontaktdaten erhalten Sie unter diesem Link.

Die Berliner AWO bedauert, dass es zum Streikaufruf durch ver.di kommt und sieht gerade Eltern und Kinder als Leidtragende dieser Entscheidung. „Wir verstehen die Verzweiflung der Eltern. Gerade Familien sind während der Pandemie an ihre Belastungsgrenzen und sogar darüber hinaus gekommen. Eine streikbedingte Schließung von Kitas zum jetzigen Zeitpunkt ist für sie unzumutbar und untragbar. Wir werden alles daran setzen den Streik abzuwehren und eine Notbetreuung aufrecht zu erhalten. Dass die Verhandlungen nun auf den Rücken von Kitakindern und ihren Eltern ausgetragen werden, ist unverantwortlich. Statt zum Streik aufzurufen, fordern wir ver.di auf, an den Verhandlungstisch zurückzukommen, um einen baldigen Abschluss der Verhandlungen zu erreichen“, so Oliver Bürgel, Landesgeschäftsführer der Berliner AWO.

Der Anschluss an das öffentliche Tarifniveau ist der Berliner AWO ein großes Anliegen. Größtes Problem auf dem Weg zu einer Tarifangleichung bleibt jedoch die nicht sichergestellte Refinanzierung seitens der öffentlichen Hand. Sach- und Personalkosten für den Kitabereich werden vom Land Berlin zu 95 % refinanziert. Mit ihrem aktuellen Angebot schöpft die Berliner AWO diese Refinanzierung bereits voll aus. In einigen Bereichen geht das Angebot sogar über den Rahmen der Refinanzierung und ist durch diese nicht abgedeckt. Eine weitere Erhöhung wäre wirtschaftlich untragbar.

Um den anhaltenden Tarifstreit nicht zulasten der Mitarbeitenden auszutragen, hat sich die Berliner AWO für eine einseitige Umsetzung des aktuellen Angebotes für 2021 entschieden. Diese Umsetzung geschieht im Vorgriff auf eine zu erwartende Tarifeinigung. Sie soll verhindern, dass Mitarbeitende länger auf Entgelterhöhung warten und weitere finanzielle Nachteil in Kauf nehmen müssen.

In den Einrichtungen des AWO Landesverbandes ist voraussichtlich mit folgenden streikbedingten Einschränkungen in den Migrationsberatungen zu rechnen:

  • Begegnungszentrum Adalbertstraße: mindestens mit einer Person durchgehend besetzt
  • Zentrum für Migration und Integration: mindestens mit einer Person durchgehend besetzt
  • Pankow: Mitarbeiter*innen sind anwesend
  • Neukölln: Einrichtung wird komplett geschlossen sein
  • Charlottenburg-Wilmersdorf: Einrichtung wird komplett geschlossen sein
  • Tempelhof-Schöneberg 1 +2: Einrichtung werden komplett geschlossen sein